Rolf Hoehne - Immer eine Handbreit Wasser unterm Lebensschiff

Hoehne Hoehne

"Immer eine Handbreit Wasser unterm Lebensschiff" hatte Rolf Höhne in der Tat. Der Titel seiner Erinnerungen ist also mehr als nur eine treffende Überschrift. Nach einem bewegten Leben ist der 55-jährige zur Ruhe gekommen - und das in vielerlei Hinsicht. Dabei hatte alles so normal und vielversprechend angefangen.
Im vornehmen Hamburger Hotel "Vier Jahreszeiten" absolvierte Rolf Höhne eine Ausbildung zum Koch und fuhr dann 18 Jahre lang als Schiffskoch zur See. Einerseits also die Verwirklichung eines Traumes von Weite, fremden Welten, Abenteuer und Freiheit. Der andere Pol aber war der sich allmählich entwickelnde Alkoholismus, der immer stärker Besitz von dem "Hamburger Jung" nahm. Schließlich mußte er abmustern, lebte sechs Jahre auf den Philippinen und kehrte dann nach Deutschland zurück.
Er durchlebte alle Phasen des Abstiegs und schildert sie ungeschminkt: Alkohol und Sex, Krankheit und Verwahrlosung. Doch die Handbreit Wasser unterm Kiel blieb seinem Lebensschiff trotz allem erhalten, auch wenn er es gar nicht mehr selbst wahrnahm. Und diese Überlebenschance nutzte er schließlich, um den Rückweg zu wagen. Er führte ihn dank guter Freunde bis nach Kassel, wo er heute als Küchenchef in einer Tagesaufenthaltsstätte für Wohnungslose arbeitet.
Rolf Höhne schreibt witzig und kompetent, er muß sich nichts ausdenken, er hat alles selbst erlebt, das Schöne und das Schreckliche. Und er bekennt offen, wem er seine Rettung zu verdanken hat: Jesus Christus, dem Herrn.
Ein "Erbauungsbuch" der besonderen Art.

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