Chor Hohes C

Bei mir bist du scheen. Lieder in deutschen Sprachen
Mitschnitt des Chorkonzerts vom 3. März 2012 in der Kreuzkirche in Kassel
Track-Liste:
1. Tummel Dich
2. Kume

3. Wie schön blüht uns der Maien

4. Loreley
5. Oh Donna Clara

6. Kathrin

7. Kein schöner Land
8. Zwischenspiel
9. Es geht ein' dunkle Wolk

10.Wo soll ich mich hinwenden

11. Di junge Wetfru
12. Schtil, die nacht is oysgeschternt

13. Der Deserteur

14. Kein schöner Land

15. Feinslieb du hast mich g'fangen

16. Morgenländisches Liebeslied

17. Und wenn ich tot bin

18. Di grine Kusine

19. Bei mir bist du scheen

20. Ausgerechnet Bananen

21. Goldener Reiter

22. So soll es bleiben

23. Halt dich an deiner Liebe fest

24. So troll'n wir uns

25. Weit weit weg

Die Liedkultur ist ein hohes Gut. Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder außer Mode gekommen schien, wurde es in unterschiedlicher Form immer wieder aktiviert, modernisiert, dem Zeitgeist angepasst (oder als eigentlich zeitgeistig neu entdeckt), und es bedurfte der wissenschaftlichen Studien eigentlich nicht, die die große Bedeutung des (Volks-)Liedgesangs für alle Generationen als verbindendes, identitäts- und persönlichkeitsstiftendes Element herausgearbeitet haben. Der Chor Hohes C hat mit seinem Chorkonzert vom 3. März 2012 bewiesen, wie farbenreich aktuelle Liedkultur sein kann: Plattdeutsche Volkslieder standen hier neben "Klassikern" wie "Kein schöner Land", jiddischen Klezmerklassikern wie "Di grine kusine" oder Bläckföss-Schnulzen wie "Katrin" und zeigen, dass all diese Lieder Teil unseres Liedgutes sind - oder mit dem Kulturwissenschaftler Jan Assmann gesprochen: zum Bestandteil unseres kulturellen Gedächtnisses wurden. Dass der Mitschnitt nun als CD erschienen ist, gibt daher die willkommene Möglichkeit, diese Landkarte unserer kulturellen Identität abzuschreiten und dabei erstaunliche Entdeckungen zu machen: Wer hätte gedacht, dass mittelalterliche und frühneuzeitliche Volks- oder Tanzlieder hier ihren genauso festen Platz haben wie die singende Säge, die schmachtend die Loreley erklimmt und bruchlos zum Evergreen der 30er Jahre "Oh Donna Clara" überzuleiten vermag? Die gut ausgewählten Sätze und originellen Instrumentalbegleitungen bestimmen dabei ganz wesentlich den Eindruck dieser CD. Dominiert wird er freilich von dem klangvollen, sauber intonierenden Chor Hohes C, der den besonderen Klang eines Laienchors in Vollendung kultiviert hat und dem denkbar vielfältigen Repertoire eben jene frappierende Stimmigkeit verleiht, die das Hören der CD so spannend macht.
Univ.-Prof. Dr. Klaus Pietschmann
Johannes Gutenberg-Universitaet Mainz
Musikwissenschaftliches Institut
Jakob-Welder-Weg 18
D-55128 Mainz
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